Holunderblüten: Zeit für Likör
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Alle machen Sirup, wir machen Likör! Jedes Jahr, wenn es wieder wärmer wird, warten wir nur darauf, dass der Holunder blüht. Ein fester Termin, zu dem wir mit Freunden an den Stadtrand aufbrechen – am besten noch mit Picknick und Badesachen im Gepäck. In Berlin haben wir die alten Rieselfelder in Gatow entdeckt, ein kleines Biotop zwischen Spandau und Potsdam. Ganz in der Nähe befinden sich Groß Glienicker und Sacrower See. Aus Erfahrung sammeln wir allerdings jedes Mal zu viele Holunderblüten: Ein Jutebeutel voller Dolden reicht völlig aus! Für das Rezept benötigst du ca. 30 – 40 Blütendolden. Das ergibt locker 5 Liter Sirup – und im Fall von Likör kommt ja auch noch Schnaps dazu, die Menge verdoppelt sich also noch.
Es gibt zwei Wege zum Likör – entweder du machst Holunderblütensirup und setzt diesen mit Korn im Verhältnis 1:1 für einen Tag an – fertig. Das ist eine gute Lösung, wenn du beides herstellen willst. Die andere Variante führt direkt zum Likör, die verraten wir hier:
- 30 – 40 Holunderblütendolden, voll erblüht
- ca. 2 Liter Wasser
- Saft von 8 Zitronen
- 1 kg Zucker
- 2 Flaschen Schnaps, wir bevorzugen Korn bzw. Doppelkorn
- Die Dolden auf einem großen Tuch ausbreiten und ausschütteln, damit alle Tierchen rausfallen.
- Mit Wasser und Zitronensaft in einem großen Gefäß mit Deckel ansetzen und ca. 24 – 48 Stunden ziehen lassen, ab und zu umrühren. Die Blüten sollten vom Wasser bedeckt sein.
- Den Sud filtrieren und die Dolden ausdrücken. Wir benutzen erst ein gröberes Sieb und im zweiten Schritt ein sehr feines – ein alter Kaffeefilter von Oma. Auch Geschirrtücher oder Mullwindeln eignen sich dazu. Diesen Schritt kannst du aber auch weglassen.
- Das Filtrat mit Korn vermischen und den Zucker darin auflösen. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann die Blütenmischung vorher kurz erhitzen und danach erst den Korn hinzufügen. So löst sich auch der Zucker schneller.
- Wenn alles flüssig ist, kannst du deinen Likör in Flaschen füllen – am besten diese vorher mit kochendem oder sehr heißem Wasser ausspülen, inklusive Deckel. Kleine Flaschen eigenen sich super zum Verschenken. Schmeckt am besten kalt aus dem Kühlschrank oder sogar mit Eiswürfeln.