
Wie im Reisebericht unserer Tour über die Kanarischen Inseln bereits erwähnt, galt es, möglichst leicht zu packen. Doch nachdem ich erst nur an kurzes Radtrikot, blauen Himmel, Strand und Sonnenbrille dachte, merkte ich bald, nachdem ich bereits seit Wochen Packlisten schrieb, dass ich Dinge sortierte, die nie im Leben in das begrenzte Packmaß eines Bikepacking-Setups passen würden. Aber siehe da, nach mehreren Optimierungsrunden zu Hause in Berlin, kam schließlich doch noch eine Packliste zusammen, durch die ich kaum etwas vermisste und kaum etwas Überflüssiges dabei hatte. Das Gepäck hat mich durch 8 Tage Radtour gebracht, hätte aber auch wesentlich länger gereicht.
Lenkertasche 6L
Hier fahre ich mit der Paloma von Swift Industries
- Spanngurte
- Erste Hilfe Package, Rettungsdecke
- Sonnencreme
- Opinel, Göffel
- Powerbank, Kabel (Ladegerät, Adapter für iPhone + Wahoo Elemnt), Kopfhörer
- Stirnlampe
- Oropax
- Feuchttücher, Taschentücher, Masken
- Geldbörse mit Perso, Impfnachweisen und Einreiseformularen
- Faltflasche 2L
- Musette (kleine Tasche oder Beutel) für Essen und Resupply, idealerweise reflektierend (funktioniert dann auch noch nachts als Sicherheitsweste)
- Kochtopf 500 ml mit FrenchPress-Einsatz
- Electrolyte, Magnesium-Brausetabletten
- Käppi
- Stift
Lenker Snack-Bag
Da habe ich die Sidekick-Pouch von Swift Industries.
- praktisch für kleinere Dinge, an die man schnell ran muss: Handy, Geldbeutel
- passt auch rein: Gaskartusche, noch eine extra Trinkflasche
Top Tube Bag
- Riegel, Riegel, Riegel
- Nüsse
- Ersatzschlauch
Rahmentasche 5,4L
- Zahnbürste+Zahnpasta, Duschgel
- Sitzcreme
- Schmerztabletten (Ibu 400er)
- Armlinge
- Beinlinge
- Buff (Schlauchschal)
- Handschuhe
- Badehose (eigentlich überflüssig, wenn man wie wir in den Bibs reinspringt)
- Gaskocher + Kartusche, Feuerzeug
- Tasse
- Schloss (Stahlseil + kleines Vorhängeschloß)
- Kabelbinder, Isolierband, Kettenöl 60ml, Transportsicherung für die Bremsbeläge
Satteltasche 17L
- Biwaksack
- Isomatte
- Schlafsack (Daune, Komforttemperatur ca. +5°C)
- Handtuch (es war eher ein Lappen, aber völlig ausreichend bei dem Wind und der Wärme)
- Klamotten (zum Fahren)
- Daunenjacke
- Regenjacke
- Bib kurz (Fahrradhose)
- Baselayer
- Trikot kurz, Wollmisch-Gewebe
- Socken
- Hose (kurz) und Liner Bib (ohne Träger)
- Klamotten (zum Schlafen)
- Longsleeve, Merino
- T-Shirt
- Socken, Merino
- Shorts
- Sandalen
- Reflektordreieck
Am Fahrrad direkt befestigt
- 3 Flaschenhalter am Rahmen
- 2x Trinkflaschen, je 600ml
- Lichter, aufladbar
- Tool Keg (Werkzeugdose, die in einen Flaschenhalter passt)
- Pumpe
- Reifenheber
- Multitool
- Ventiladapter
- Ersatz-Schaltauge
- Ersatz-Schaltzug
- 1 Paar Bremsbeläge
- Kettenschloß
- Ersatz-Cleat
- Flickzeug
- Helm
- Sonnenbrille
Ansonsten...
Wir hatten ein kleines 2-Personen Zelt dabei, worin wir die meiste Zeit geschlafen haben. Verstaut haben wir das bei Mike im Lenkerholster. Den Biwaksack hatte ich somit nur für den Notfall dabei. Die Wasserkapazität von 1,2L war knapp bemessen und musste mehrmals am Tag nachgefüllt werden. Wichtig fand ich, dass notfalls (und das musste ich tatsächlich!) alle Klamotten übereinander gezogen werden können. Die Abfahrten waren meist sehr lang und oft früh oder abends am Tag, wo es kühler war. Kühl heißt, in den Bergen auf max 2.500 m waren es früh und abends meist nur etwas über 0°C, wobei es tagsüber in den Küstenbereichen bis zu 30°C werden konnten.

Außerdem ist es äußerst ratsam die Taschen nicht knalle-voll zu packen, um unterwegs etwas Platz für Snacks, Riegel, Bananen usw. zu haben. Obwohl die Inseln klein sind, gab es auch Abschnitte, bei denen wir längere Zeit durch Nationalparks gefahren sind und keine Menschen getroffen, geschweige denn an Tankstellen oder Läden für ein Re-Supply vorbeikamen. Hierfür hatten wir die Wasserreserven voll aufgefüllt (incl. 2L Faltflasche). Diese zu transportieren war dann aber schwierig (Schwerpunkt) und ging am besten in der Rahmentasche. Dafür war es hilfreich etwas Platz zu haben, um Sachen umzusortieren.
Es ist auch empfehlenswert, einen Gaskocher mit Duo-Ventil dabei zu haben, der nicht zwingend auf Kartuschen mit Schraubgewinde angewiesen ist. Meist gibt es im Ausland die blauen Kartuschen von CampingGaz, die kein Gewinde haben.

Was habe ich vermisst?
- dünnes Schlafsack-Inlet (hätte meinen Schlafsack bei warmen Nächten weniger schwitzig und klebrig gemacht)
- anstelle des Opinel vielleicht lieber ein Multitool wie ein Leatherman, da es bei Reparaturen sinnvoll sein kann, eine Zange zur Hand zu haben
Was war überflüssig?
- den Biwaksack hatte ich nicht benutzt, da wir das Zelt hatten. Wenn mit der Schlafplatzsuche früh am Abend begonnen wird, ist eigentlich immer etwas Überdachtes oder Windgeschütztes zu finden gewesen
- Badehose (#bibdip)
- meinen iPod, haha, die Eindrücke waren so intensiv und die Anstiege so meditativ, dass ich keine Musik zum Fahren brauchte
Warum die Gran Guanche Route über die Kanaren ein eindrucksvoller Jahresauftakt und auch gut geeignet für Bikepacking-Frischlinge ist, könnt ihr im Reisebericht hier auf dem Blog lesen.
